2008-11-02
Tag 8 auf der NORWEGIAN DREAM in Boston (Deutsche Version)
Meine letzte nächtliche Runde auf dem Schiff:
Das Spa wird leergeräumt. Einen Handtuchkühler wollte ich als Souvenir sowieso nicht.
In der Observation Lounge werden acht Plätze für die US-Grenzbehörden eingerichtet.
Und obwohl Albatros auf dieser Reise gar nicht dabei ist, findet er sich doch hier an Bord an.
Auf das Bild klicken, um den Text zu lesen.
Ich gehe nochmals auf Deck 11 hinter die Brücke.
Stimmt... damals hat sie 1992 als DREAMWARD die Werft in St. Nazaire verlassen.
Ich suche nochmals die Erinnerungen an MEINE Häfen mit der NORWEGIAN DREAM:
Bermuda:
Boston:
Was war damals in Brunsbüttel passiert? In welcher Form wurde das lokale Krankenhaus unterstützt???
Im kreuzfahrten-treff.de hat MathiasK einiges über die Hintergründe geschrieben.
Rostock gleich 2 x???
Ich gebe zu, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, das Schiff auszuräumen und hatte geplant einen Akkuschrauber mitzuführen.
Der Anblick der Leere schmerzt mich doch innerlich und ich denke an Leichenfledderei.
Ist es ausgerechnet St. Peter-Port auf Guernsey, das hier fehlt???
Dover, wo unsere erste Reise auf der NORWEGIAN DREAM begann:
Selbst den Gedanken, dass ich mir einen einarmigen Banditen als Souvenir mitnehme, kann ich vergessen. Im Casino wird alles ausgeräumt.
In der Showlounge gibt es keinen Applaus mehr:
... und die Menükarten wurden schon entfernt. Das letzte Dinner wurde bereits serviert.
Wenigstens bekommen wir noch ein Frühstück im "Four Seasons", das schon vorbereitet wird. Viele hängen schon in den Gängen, den es ist auf Winterzeit umgestellt worden. Da wir aber direkt zwei Mal hintereinander umgestellt haben, gibt es viele die schon hungrig sind.
Keine Kalina, die uns einen Kaffee macht, der schmeckt. Sie wusste, wie die Amerikaner es mögen, und sie wusste, wie wir Europäer es mögen.
Die einzige Stelle, die wir wirklich zu bemängeln haben, wird jetzt noch in Ordnung gebracht. Schade, dass ich nichts mehr davon habe.
In unserem Lieblingsrestaurant gibt es nichts mehr...
Sogar die Lampe wurde repariert...
... und alles für den Einsatz auf anderen Schiffen zum Abtransport fertig gemacht.
Ein letzter Blick in die Galley, in den Millionen Mahlzeiten fertiggemacht wurden.
Und wie gerne wäre ich einmal zu Gast an diesem Kapitänstisch gewesen.
Seit Einführung von Freestyle und Abschaffung der formalen Abende: warum sollte der Kapitän noch hier essen???
Und oben wird auch schon die "Henkersmahlzeit" vorbereitet:
Meine Latitude-Lounge wird nicht wieder aufgebaut.
Hier hört man kein fröhliches Kinderlachen mehr, wenn man daran vorbeigeht:
Und draußen ist es viel zu kalt, um ohne Jacke sich zu bewegen...
Kein Wunder...
Auch wenn es mir nicht gelingt, mich von vielen cruisecritic-Freunden persönlich zu verabschieden.
Im Kasten sehe ich noch ein paar...
Zufällig komme ich an der Kabine vorbei, die ich ursprünglich gebucht habe.
Haben wir ein Glück, dass wir nicht dort waren.
Endlich wieder etwas zum Aufregen: eine schiefe Lampe...
Ich will mich in der Kabine umziehen, weil es für Außendeckaufnahmen ohne Winterausrüstung zu kalt ist. Unsere Rechnung ist da.
Wir haben doch zwei Mal Korkgeld berechnet bekommen.
Becky und ich haben damit doppelt bezahlt. Sie einmal im Restaurant und ich einmal beim Verlademeister.
Wir beschließen es nicht an Bord zu reklamieren, da die Schlange zu lang ist.
Es gibt drei Möglichkeiten, das zu regeln:
1. Wir schreiben nach Miami und bekommen vielleicht 15 USD OBC aus Kulanz..
2. Wir haben einen guten Grund eine Kreuzfahrt zu buchen, auf der Panos wieder unser F+B-Manager ist. Bei dem Kurs und der Inflation dürften wir sechs Flaschen Wasser von ihm bekommen und dürfen bestimmt wieder den tollsten Service an Bord in seinen Restaurants genießen.
3. Wir haben Glück und treffen Panos tatsächlich in Griechenland und wir sind uns der tollsten griechischen Gastfreundschaft sicher, die bestimmt mehr Wert ist als 15 USD.
Punkt 2 und 3 sind unsere bevorzugten Wege, unsere 15 USD wiederzubekommen...
Ein letzter Rundgang auf den Außendecks:
Es ist zu kalt und ich gehe rein.
Jemand hat die Uhr angehalten, um den Abschied aufzuhalten. Aber es hilft nichts.
Solche Deckpläne waren wohl einmalig (vermutlich NORWEGIAN WIND noch):
Und Le Bistro war also nicht immer Le Bistro sondern mal ein Café.
Hier bekommen also die Suitengäste noch einmal das Büffet aufgebaut.
Die Deckbezeichnungen habe ich mir nie gemerkt. Im Falle eines Brandes hätte ich mich nicht daran orientieren können.
Und nochmals unser Deck:
Die Einfahrt nach Boston beobachte ich aus unserem Kabinenfenster heraus:
Irgendwie in der Ferne klingen Glocken: für uns oder weil zum Gottesdienst gerufen wird. Dafür ist es jedoch viel zu früh.
Und sie bleibt zum Abschied stumm:
Irgendwann hält mich aber doch nichts mehr in der Kabine und egal wie kalt es ist:
ich gehe nach draußen auf meinen "Privatbalkon".
Und wie oft habe ich hier am Fort Independence gestanden um die Schiffe zu beobachten.
Zum letzten Mal werden wir in den Hafen von Boston gelotst.
Zum letzten Mal wird für die Passagiere diese Fahne am Bug gehißt.
Wir drehen uns noch einmal, bevor wir rückwärts in das Hafenbecken fahren.
Das Spiel, das ich schon so oft vom Dach der US-Grenzbehörden beobachtet habe, erlebe ich nun selbst.
Zum letzten Mal legt Kapitän Haddevik die NORWEGIAN DREAM an.
Er bittet uns nochmals in sein Büro, um etwas für den NORWEGIAN DREAM FAN CLUB mitzugeben, das wir in Deutschland aufgeben wollen. Hoffentlich ist es nicht das, was er angekündigt hat: Denn unser Gepäck ist ja schon weg.
Als ich meine, dass ich erst zur Immigration muss, meint er nur, dass es sich hinziehen wird, da wir verspätet eingelaufen sind.
Sicherheitshalber frage ich nach, ob die USCBP schon mit dem Lotsen an Bord gekommen sind und ich um 07.15 Uhr oben sein, lacht er nur und meint: "Die kommen immer erst an Bord, wenn wir angelegt haben."
An der Stelle, an der ich sonst shipspotte, steht zamboni girl aus dem cruisecritic.com-Forum, die hier auch eine tolle Bildersammlung von der NORWEGIAN DREAM hat.
Nur zwei weitere Shipspotter interessieren sich für unsere Einfahrt. Denen ist es aber zu kalt, um auszusteigen:
Als wir zum Deck 12 zur Immigration wollen, werden wir in die Stardust Lounge gelotst, damit wir dort warten:
Steuerbord für Non-US-Citizens
Backbord für US-Citizens mit mehr als 800 USD Einkäufen
Weil die Anlage bereits abgebaut ist, wird die Tröte eingesetzt.
Und hier noch die Reste der letzten Show.
Wir haben nachgefragt, ob wir frühstücken gehen können.
Da es mindestens eine Stunde dauert, gehen wir frühstücken.
Dabei entdecken wir dieses Bild:
Ramona sehen wir nochmals an diesem Morgen und sie ist wirklich gut getroffen.
Mr. P dürfte vermutlich Herold sein.
Adina haben wir zwar auch noch gesehen, aber leider hatten wir ein Problem mit dem Fotoapparat.
Und Thomas auch nochmals mittendrin.
Man merkt, dass doch langsam alles ausgeht. Die Kollegen "bedienen" sich untereinander von den Servicestationen.
... und offensichtlich sind die Schälchen für den Hüttenkäse wieder aufgetaucht...
Zum letzten Mal spricht Kapitän Hoddevik zu seinen Passagieren.
Leider sitzen wir in der Nähe einer Servicestation, so dass man im Vordergrund leider das Geschirrgeklapper hört.
Als die Schlange immer noch so lange ist, melden wir uns an der Rezeption und gehen Kapitän Hoddevik in seinem Büro besuchen.
Dort sehen wir nochmals unser Bermuda:
Uns zeigt er das letzte gemeinsame Foto der Crew und das Geschenk für den NORWEGIAN DREAM FAN CLUB. Das passt zum Glück noch in unser Handgepäck und dürfte die Deutsche Post keinesfalls überfordern. Das ursprüngliche hätte uns überfordert.
Da wir ja bei der Gepäckkontrolle am Flughafen auf fremde Sachen, die wir mitnehmen angesprochen werden und weil wir es ja ggfls. in Frankfurt im Rahmen unseres 350 EUR-Kontigentes bei der Einfuhr verzollen müssen, zeigt er uns schnell, was da drin ist.
Wir bitten für uns um ein Abschiedsfoto. Unter der Voraussetzung, dass die Norwegen-Flagge im Vordergrund steht, willigt er ein.
Als wir uns in die Immigration-Schlange einordnen, stehen wir immer noch auf Deck 10.
Auf Deck 12 erwartet uns eine böse Überraschung: Es sind nur zwei Beamte da, daher zog sich das in Länge.
Da für 10.00 Uhr unser Auto von Hertz bestellt ist, holen wir schnell unser Handgepäck aus der Kabine und verabschieden uns von Marcus und Elesas nochmals.
Eigentlich sollten wir Karin im Stardust Lounge treffen, aber dafür haben wir leider keine Zeit mehr.
Wir haben aber Glück, dass wir sie unten an der Gepäckausgabe treffen. Unser VIP-Gepäck steht als erstes da.
Sie entschuldigte sich für den chaotischen Ablauf heute Morgen, aber zunächst einmal war das Schiff zu spät und die Immigration war noch nie so, dass man in der Stardust Lounge warten musste. Schuld waren wohl die zahlreichen Kanadier an Bord. Sie gibt uns noch zum Abschied ihre letzten NORWEGIAN DREAM-Postkarten. Wir verabschieden uns von ihr und vielleicht trifft ja Bruno sie in Aschaffenburg, da er in der Nähe arbeitet.
Wir suchen verzweifelt unser Auto. Den Hertz-Mitarbeiter haben wir irgendwie übersehen. Wir sehen noch Becky und ihre Familie und verabschieden uns von ihnen.
Hier finden wir auch unser Auto von Hertz. Die 25 USD mehr waren es wert, damit wir nicht erst mit einem Taxi zur Station fahren mussten.
Wir fahren nochmals auf die Summer Street Brücke, um uns von der NORWEGIAN DREAM zu verabschieden.
Zunächst wollen wir noch ein wenig shoppen. Daher fahren wir nach Wrentham, weil es dort ein Outlet Village gibt.
Auf dem Weg sehen wir doch noch ein wenig Indian Summer.
Bei cruisebrothers.com geben wir für Dorothy noch ein wenig Schokolade ab. Schließlich hat sie es toll für uns alles arrangiert. Diese Gelegenheit nutzen wir natürlich, um uns noch mit zig Prospekten einzudecken. Insbesondere der Sonderprospekt zur CELEBRITY SOLSTICE-Klasse findet unser Interesse. Ich hoffe, dass sie mehr haben, als dort auslagen, da ich alle kurzerhand mitgenommen habe... Pssst...
Und dann geht es direkt nach New York.
Die Abfahrt der NORWEGIAN DAWN haben wir verpasst. Es ist New York Marathon (mal wieder... zum dritten Mal schon für mich...) und so dauert es erheblich länger, bevor wir unser Hotel erreichen.
Dort hätten wir einen tollen Blick auf die NORWEGIAN DAWN gehabt. Schade.
Zum Ausgehen haben wir keine Lust und sind zu müde. So lassen wir uns vom Chinesen ins Zimmer beliefern.
Eine wundervolle Reise ist fast zu Ende mit tollen Erinnerungen.
Meine ist wie üblich die Unterschrift von Kapitän Hoddevik im Douglas Ward's BERLITZ Complete Guide to Cruising & Cruise Ships 2008.
Dear Mr Ward:
We know eachother from MSC MUSICA 2007.
I hope it's fine with you that I took this page into my blog.
But NORWEGIAN DREAM is not anymore in service therefore the value of your information will not affect any purchases of your book.
If you do not agree: you have my e-mail-address.
Thanks and best regards to your wife!
So verabschieden wir uns mit diesem Teil von dem Reisebericht unserer NORWEGIAN DREAM-Reise.
Es folgt noch ein kleiner Past-Cruise-Teil und unser Fazit.
Gruß
HeinBloed
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Obwohl ich es leider(!!!) nie auf die Dream geschafft habe, hatte ich nach diesem Anschiedsbericht doch eine kleine Träne im Knopfloch.
ReplyDeleteVielen Dank für diese bewegende Dokumentation des letzten Tages auf der Norwegian Dream!
Hoffe wir lernen uns irgendwann einmal persönlich kennen.
Viele Grüße von
gershwin